Radreisen in Südamerika sind immer noch etwas Besonderes. Sie versprechen Abenteuer, sind aber auch nicht ganz ungefährlich. Was du wissen solltest, wenn du Fahrradtouren in Südamerika unternimmst, erfährst du aus diesem Beitrag. Unsere Tipps für deine Reiseplanung und die Besonderheiten in Südamerika.
So bekommst du dein Rad nach Südamerika:
Einreise-Vorschriften:
Chile fordert bei der Einreise den Kaufnachweis für dein mitgebrachtes Fahrrad. An der Grenze vergleichen sie die Rahmenmarke und möglicherweise auch die Rahmennummer.
Helmpflicht für Fahrradfahrer besteht nur in Chile. Doch der Fahrstil der Einheimischen rechtfertigt auch in den anderen Ländern des Kontinents den Fahrradhelm.
Mindestens in Argentinien und Chile ist die Einfuhr bestimmter Lebensmittel verboten. Dazu zählen z.B. Obst, Gemüse, offenes Getreide, Milchprodukte und einiges mehr. Folglich musst du da vor einem anstehenden Grenzgang deinen Lebensmittel-Einkauf mit etwas Voraussicht angehen.
Auf meinem Planet Fahrrad Podcast durfte ich die beiden bereits interviewen.
Lieber unterwegs hören? Episode #14: [Teil 1]
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Teil 2 des Interviews:
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Das Fahrrad als Fluggepäck
Die Mitnahme des eigenen Fahrrads im Gepäck macht Flüge deutlich aufwändiger. Bei der Flug-Buchung musst du den Aufpreis für sogenanntes „Sportgepäck“ mit berücksichtigen. Jede Fluglinie hat an dieser Stelle andere Konditionen, was Größe, Gewicht und Preise betrifft. Am preiswertesten kommst du weg, wenn du dein gesamtes Gepäck inklusive Sportgepäck bei der Buchung gleich mit bestellst.
In der Regel fordert die Fluggesellschaft für den Fahrrad-Transport einen Karton oder eine alternative Box. Du musst die Pedale abschrauben, den Lenker querstellen und darüber hinaus noch weitere Komponenten abschrauben, je nach Größe des Kartons. Mich kostet das Zerlegen unserer Fahrräder und das Verpacken der Kartons immer einen ganzen Tag.
Die Kartons bekommst du oft kostenlos in Bikeshops, aber du musst natürlich erst einmal einen Shop finden, der Kartons in passender Größe bereithält. Alternativ bieten sich die Verpackungen von großen LED-TV-Monitoren an.
Alle diese Kartons haben jedoch eines gemeinsam: Sie wiegen 3-4 kg. Das geht dir also von deinem Freigepäck-Gewicht verloren. Darüber hinaus garantieren diese Kartons noch lange nicht eine pflegliche Behandlung deines Gefährts. Das Gleiche gilt für die Kennzeichnung als zerbrechliche Ware. Schütze sensible Komponenten also am besten mit Schaumstoff oder Polsterfolie.
Sicherheit in Südamerika
Es gibt einige gefährliche Ecken in Südamerika. Dazu zähen in den „harmlosen“ Ländern auch die größeren Städte. So ist es z. B. keine gute Idee, sein Fahrrad in Buenos Aires im Zentrum abzustellen. Die Kriminellen kommen wohl mit einem Akku-Winkelschleifer und benötigen nur 10 Sekunden; dann ist das Fahrrad weg. Auch vom Radeln in der nächtlichen Dunkelheit raten die Einheimischen ab.
Wir haben diese Warnungen immer sehr ernst genommen, machten jedoch über 10 Monate Aufenthalt in Südamerika keine negativen Erfahrungen. Aber es muss schon etwas dran sein, denn die Polizei-Präsenz in den Städten ist groß und viele Häuser sind mit Kameras, Stacheldrahtzaun und vergitterten Eingängen ausgestattet. Auch in vielen Einrichtungen des öffentlichen Lebens ist Wachpersonal obligatorisch und stets bis an die Zähne bewaffnet.
Es gibt viele wilde Hunde in den Städten. Die meisten sind friedlich, aber manche Exemplare kommen schon mal sehr aggressiv daher. In der Regel drehen sie aber sofort ab, wenn du schlagartig anhältst. Trotzdem sind die Impfungen gegen Tetanus und Tollwut zu empfehlen.
Sehr gefährlich sind auch einige Schlangen in Südamerika. So erhielten wir in Paraguay eingehende Warnungen vor der Klapperschlange, der Korallenschlange (sehr giftig, aber nicht aggressiv) und der sehr aggressiven Jararaca-Lanzenotter, die einem auch gerne hinterher springt.
Die meisten Schlangen sind eher scheu und greifen nur an, wenn sie sich bedrängt fühlen. Aber du solltest in ganz Südamerika eben aufpassen und dich umsichtig bewegen, sobald du befestigte Wege und Straßen verlässt. Wir hatten während unserer Zeit lediglich Begegnungen mit toten Schlangen am Straßenrand.
Straßen und Verkehr in Südamerika
Viele Regionen in Südamerika sind nur sehr dünn besiedelt. Dementsprechend sind die Straßen dort oft aus Schotter oder Lehm. Das trifft auch auf die Straßen in kleineren Städten zu.
Einige dieser Schotterpisten sind für die Befahrung per Reiserad sehr anstrengend. Vor allem Waschbrettpofil oder loser Kies macht einem zu schaffen.
Ein besonders unangenehmer Belag ist das Bruchsteinpflaster, das du in vielen kleinen und auch größeren Städten neben den wenigen Asphaltstraßen vorfindest. Es fährt sich mit dem Fahrrad schlimmer als Kopfsteinpflaster.
Allgemein ist der Zustand vieler Straßen sehr rustikal: Buckelpisten mit Bruchwerk, Risse, tiefere Löcher, fehlende Gullydeckel oder ungesicherte Abgründe fordern immer die volle Aufmerksamkeit beim Radeln.
Die Überlandstrecken sind asphaltiert, aber zum größten Teil sehr schmal, nur einspurig und ohne brauchbaren Seitenstreifen für uns Radler. Somit wird das Radeln dort oft zu einem extrem gefährlichen Abenteuer. Der motorisierte Verkehr brettert mit mindestens 100 km/h an einem vorbei und viele Fahrer halten keinen Seitenabstand beim Überholen.
Besonders gefährlich sind LKWs und Busse. Sie fordern in der Regel per Dauerhupe eine Radler-freie Fahrbahn und fahren dich tatsächlich über den Haufen, wenn du nicht rechtzeitig in die Randzone flüchtest.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf ruhigere Nebenstrecken auszuweichen. Je weniger Verkehr, desto sicherer ist das Radeln. War uns eine Straße zum Radfahren zu gefährlich, sind wir getrampt.
In der Einsamkeit Patagoniens fährt es sich auf alle Fälle sehr entspannt.
Traumhafte Landschaft bringt meist auch viele Höhenmeter auf der Straße mit sich. Besonders anstrengend sind in dieser Hinsicht Bolivien und Peru. Die Straßen weisen hier in den Anden zum Teil extrem große Höhenunterschiede auf.
In den Bergregionen muss in allen Ländern auch immer mit Steinschlag gerechnet werden. Die Felswände sind nur sehr selten gesichert.
Trampen auf Radreisen in Südamerika
Du hast mehrere gute Gründe, in Südamerika immer wieder einmal aufs Trampen umzusteigen:
• lange Strecken durch endlose Steppe ohne Zivilisation und Trinkwasser
• gefährliche Straßen (siehe oben)
• der Wind in Patagonien
• besonders gefährliche Regionen.
Es finden sich in Südamerika viele Pickups oder Klein-LKWs, bei denen die Mitnahme von Fahrrad und Gepäck ohne großen Aufwand realisierbar ist. Allerdings ist die Mitnahmebereitschaft nicht überall gleich ausgeprägt. An manchen Tagen lief es bei uns ganz schlecht, an anderen Tagen brauchten wir keine 10 Minuten warten. Allesamt wollten die Fahrer kein Geld als Gegenleistung (solltest du aber auf jeden Fall vor Beginn der Fahrt abgeklärt haben).
Unsere Erfahrungen zum Trampen auf Radreisen haben wir auf unserem Blog in einem separaten Artikel beschrieben.
Besser planbar ist natürlich die Fahrt per Überlandbus. Aber da musst du dir sicher sein, dass sie dein Fahrrad auch im Gepäckfach unter bekommen.
Zelten und Übernachten mit dem Rad in Südamerika
Weil wir die Gefährlichkeit einer Region nicht wirklich genau einschätzen konnten, haben wir, wenn möglich, aufs Zelten verzichtet und stattdessen nach sichereren Schlafplätzen Ausschau gehalten.
In Argentinien und Paraguay erlaubt oft die Freiwillige Feuerwehr (Bomberos Voluntarias) eine Übernachtung, wenn du als Reiseradler auf Tour bist. Das war uns am liebsten, weil unsere Fahrräder dann über Nacht hinter verschlossenen Toren in Sicherheit waren.
In Chile klappte das gar nicht. Dort lehnen sie eine Übernachtung obligatorisch ab.
Daneben haben wir in allen Ländern oft Warmshowers genutzt. Das ist ein privates Übernachtungsnetzwerk auf Gegenseitigkeit speziell für Reiseradler. Es funktioniert ähnlich wie Couchsurfing, ist aber deutlich kleiner. Auch hier waren unsere Fahrräder immer in Sicherheit.
In der einsamen, verkehrsarmen Weite, wie z. B. in der patagonischen Steppe, ist Zelten überhaupt kein Problem. Du musst allerdings erst einmal einen geeigneten Platz auf dem steinigen Boden finden, wo die Heringe auch sicher genug im weichen Untergrund halten.
Viele Pflanzen in Patagonien haben zudem auch Stacheln oder gefährliche Dornen, die einem rasch Löcher in die Thermarest-Schlafmatten stechen. Uns erwischte es gleich dreimal.
Im windigen Patagonien suchst du vergeblich nach Windschutz für dein Zelt. So steht oft der volle Winddruck ununterbrochen auf der Zeltwand und du hast deine liebe Mühe beim Auf- und Abbau.
Auch die Wasserversorgung ist in der Steppe schwierig bis unmöglich. Über mehrere hundert km findet sich oft kein einziges Haus. Hatten wir für die Zeltnacht zu wenig Wasser dabei, haben wir die wenigen Autofahrer angehalten und um Wasser gebeten. Es war nie ein Problem, die nötige Menge zusammen zu bekommen.
Wenn du dich mit all diesen Herausforderungen ohne Mühe arrangieren kannst, erlebst du traumhafte Zeltnächte an den schönsten Plätzen.
Bikeshops in Südamerika
In den größeren Städten findest du viele Bikeshops, aber nicht alle führen die Ersatzteile, die du benötigst. Die Befragung der einheimischen Radler hilft dir bei der Suche nach den passenden Shops mit Sicherheit, viel Zeit zu sparen. Allerdings sind viele Komponenten sehr teuer, sobald sie importiert werden.
In Argentinien erlebten wir zudem ziemlich große Preisunterschiede: So fand ich in Buenos Aires für die gleiche Fahrradkette 300, 440, 520, 700 und 980 Peso als Preis.
Es ist sehr empfehlenswert, wichtige Ersatzteile, Verschleißteile und das erforderliche Spezialwerkzeug schon von der Heimat mitzubringen, um im Erstfall keine Probleme zu bekommen.
Siesta in Südamerika
Zwischen 13 Uhr und 16 oder 17 Uhr steht das öffentliche Leben in vielen Ländern in Südamerika still: Siesta. Die meisten Geschäfte und auch Banken und andere Einrichtung haben dann geschlossen. Das solltest du in deiner Tagesplanung immer berücksichtigen, wenn du Besorgungen in den Städten geplant hast.
Orientierung auf Radreisen in Südamerika
Wir nutzen die Offline-Navigation per Smartphone über die Maps.Me App mit dem vorab herunter geladenen Kartenmaterial von OpenStreetMaps. Zusätzlich ist eine Papierkarte von großem Wert. Sie garantiert dir Übersichtlichkeit, wenn du größere Strecken auf einem Blick sehen willst oder die Tipps der Einheimischen nachvollziehen möchtest.
Kommunikation in Südamerika
Auf dem gesamten Kontinent spricht man spanisch bzw. portugiesisch (in Brasilien). Englisch ist nicht sehr weit verbreitet. Das trifft auch auf die jüngere Generation zu.
Daraus lässt sich ableiten: verschaffe dir vor der Reise nach Südamerika ein kleines Basiswissen in Spanisch. Es erleichtert dir das tägliche Gespräch mit den Einheimischen und kommt bei den Einheimischen immer gut an.
Die Netzabdeckung für den Mobilfunk weist außerhalb der Städte noch sehr große Lücken auf. Trotzdem brauchst du für den Notfall nicht gleich ein Satellitentelefon. Selbst auf den einsamsten Überlandstrecken kommt im Schnitt stündlich ein Auto vorbei. Ein Handzeichen reicht und der Fahrer hält und bietet dir seine Hilfe an. Unsere Erfahrung: Je weniger Verkehr, desto mehr Fahrer halten an.
Insbesondere auf der Carretera Austral in Chile und der Panamerikana entlang der gesamten Westküste triffst du auf viele Reiseradler, mit denen du dich austauschen kannst. Das ist unterwegs immer eine der besten Informationsquellen.
Klimatische Besonderheiten in Südamerika
Natürlich kannst du für jede Region und jedes Land Südamerikas im Internet die betreffenden Klimatabellen finden. Doch ein paar besondere Merkmale findest du dort nicht auf Anhieb. Daher erwähnen wir sie hier:
In den kühleren Monaten herrscht im Norden Argentiniens und in Paraguay eine unangenehm feuchte Kälte. So liegt die empfundene Außentemperatur hier oft deutlich niedriger als der Wert auf dem Thermometer.
Du erlebst in Südamerika auch sehr oft extreme Temperaturwechsel. So kann es sich innerhalb eines Tages um 20 °C abkühlen, oder umgekehrt, erwärmen. Das war eher die Regel als die Ausnahme.
Die Anden bewirken ein Abregnen der Wolken, die der Wind vom Pazifik aus Westen mitbringt. Folglich ist es im Osten der Anden knochentrocken. Hier fällt kaum Niederschlag. Die Landschaft gleicht hier einer Steinwüste.
In den warmen Monaten nerven dich in einigen feuchtwarmen Regionen Patagoniens die Tabanos. Das sind besonders lästige Pferdefliegen, die dir tatsächlich hemmungslos ins Gesicht fliegen.
Und dann ist da noch dieser gefürchtete Wind im Süden von Patagonien. Er weht fast ohne Unterbrechung und sorgt für ziemlich anstrengende Tage (beim Radeln) und Nächte (beim Zelten) auf deiner Radreise durch Südamerika. Weil er eher aus Nordwest weht, empfiehlt es sich, in Chile von Nord Richtung Süd zu radeln. Aber dennoch wirst du an manchen Tagen pausieren müssen, wenn der Gegenwind das Radfahren und sogar das Schieben der Fahrräder unmöglich macht.
Weil dieser Wind uns so stark beeindruckt hat, haben wir ihm einen separaten Beitrag gewidmet.
Die Sehenswürdigkeiten in Südamerika
Das Reisen per Fahrrad bringt für die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten einige Besonderheiten mit sich. Du kannst nahezu überall anhalten, hast oft barrierefreien Zugang zu interessanten Orten und deine Reisegeschwindigkeit lässt dir ausreichend Zeit zum Genießen der Umgebung. Somit entdeckst du viele sehenswerte Highlights entlang deiner Radelroute, die einem motorisiert Reisenden stets verborgen bleiben.
Im Gegenzug kann es einen unerwartet hohen Aufwand mit sich bringen, wenn du abgelegene Sehenswürdigkeiten aufsuchst. Und davon gibt es in Südamerika besonders viele. Doch zum Glück ist die Fülle an sehenswerten Objekten derart groß, dass du ohne schlechtes Gewissen wählerisch sein kannst.
Jörg hat hier auf seinem Blog schon viele sehenswerte Orte beschrieben. Dazu zählen:
die atemberaubenden Iguazu Wasserfälle
die Highlights im Süden von Patagonien
das gigantisch große Itaipu Wasserkraftwerk und vieles mehr.
Weitere Highlights, die wir auf unserer Reiseroute hatten:
Die Sieben Seen Route in Argentinien
Zwischen San Martin de los Andes mit Villa La Angostura erlebst du eine sehenswerte Berg- und Seenlandschaft. Wegen der vielen Seen entlang der Straße nennt sich diese Straße Sieben Seen Route. Wir haben sie in diesem separaten Artikel näher beschrieben.
Der Los Alerces Nationalpark in Argentinien
Folgst du der RN40 ab Bariloche Richtung Süden, verläuft die RP71 als Parallelstrecke hinter Epuyen durch eine wunderschöne Berglandschaft mit einigen Seen. Das Gebiet ist als Parc Nacional Los Alerces geschützt und wir haben es in diesem Beitrag näher beschrieben.
Die Cueva de las Manos
In der Cueva de las Manos („Höhle der Hände“) südlich der Stadt Perito Moreno befinden sich bis zu 9300 Jahre alte Höhlenmalereien der Tehuelches und deren Vorfahren. Neben Jagdszenen, Guanakos, Emus und geometrische Formen finden sich 800 Silhouetten von Menschenhänden,
die durch eine historische Art der Airbrush-Technik geschaffen wurden: Sie versprühten eine flüssige Farbtinktur durch hohle Tierknochen. So entstand stets ein scharfer Umriss der Handkontur. Wo du die Cueva de las Manos findest und was dich dort erwartet, haben wir in einem separaten Beitrag beschrieben.
Der Ischigualasto Nationalpark
Radelst du auf der RN150 von Los Baldecitas bis Huaco, tuschierst du den Ischigualasto Nationalpark und genießt das Valle de la Luna, eine grandiose Stein- und Gebirgswüste über 40 km Strecke mit schroffen, skurrilen Formen in schillernden Farben.
Die Jesuitenreduktionen in Paraguay und Argentinien
In der argentinischen Provinz Misiones und im Osten von Paraguay findest du die Ruinen von insgesamt 30 ehemaligen Jesuiten-Reduktionen. Sie wurden seinerzeit errichtet, um die indigene Bevölkerung vor Ausbeutung und Sklaverei zu schützen.
Die Besichtigung ist auf argentinischer Seite teurer als in Paraguay. Gleichzeitig sind die Ruinen in Paraguay besser erhalten. Wenn du also beide Länder bereist, wähle eine Besichtigung in Paraguay. Weitere Infos zu den Jesuitenreduktionen findest du auf unserem Blog in diesem Beitrag.
Die Carretera Austral in Chile
Die Carretera Austral zählt unter den Reiseradlern zu den populärsten Pisten weltweit. Sie ist ca. 1200 km lang und zieht sich in Chile von Puerto Montt bis nach Villa O´Higgins. Seit einigen Jahren wird die Straße sukzessive zur Asphaltstraße ausgebaut. Das macht die Befahrung per Reiserad deutlich angenehmer, denn der Schotterbelag war/ist stellenweise äußerst kräftezehrend bis unfahrbar.
Wir sind etwa 600 km auf der Carretera Austral geradelt und haben zusätzlich landschaftlich traumhafte Zufahrten aus Argentinien kennengelernt. Insbesondere die CH-265 zwischen Puerto El Maitén (an der Carretera) und Chile Chico (an der Grenze zu Argentinien) beeindruckte uns sehr. Hier erlebst du schroffe Gebirge am Nordufer des Lago General Carrera und einige tief eingeschnittene Felsschluchten mit Wildbächen und Wasserfällen sowie die Laguna Verde mit ihrem türkisfarbenen Wasser. Allerdings beinhaltet diese Strecke auf 120 km über 3000 Höhenmeter.
Unsere Beschreibung zur Carretera Austral und den anderen Weg-Varianten findest du auf unserem Blog in diesem Artikel.
Die Tierwelt in Südamerika
Zu den besonderen Highlights zählen auch die einheimischen Tiere in Südamerika. So erlebst du in freier Natur Gürteltiere, Guanakos, Emus, den Andenkondor und mit etwas Glück auch den Zorro gris. Durch dein lautloses Radeln hast du oft mehr Glück als alle motorisiert Reisenden, scheue Tiere aus nächster Nähe beobachten zu dürfen. Hier unser Videoclip von einem Gürteltier auf unserem Youtube-Kanal.
Deine Ausrüstung für Radreisen in Südamerika
Hier stellen wir nicht die allgemeine Standard-Ausrüstung für Radreisen vor, sondern lediglich spezielle Utensilien, die für Radreisen in Südamerika nützlich sind.
• Einen Wasserfilter benötigst du im Notfall auf weiten Strecken oder wenn die Wasserqualität nicht bekannt ist.
• Ein sturmstabiles Zelt benötigst du, wenn du das windige Patagonien auf dem Plan stehen hast.
• XXL-Flaschenhalter erlauben die Mitnahme der überall erhältlichen 1,5 Liter-Plastik-Trinkflaschen. Die brauchst du in der weiten Steppe. Wenn dein Fahrradrahmen hierfür nicht an den passenden Stellen die Gewindebohrungen aufweist, kannst du in Do-It-Yourself-Manier improvisieren.
• Fahrradmäntel mit Pannenschutz: Sie sind kein Muß, reduzieren aber das Risiko, sich wegen der vielen Dornen Plattfüße einzuhandeln.
• Reparatur-Material für deine Schlafmatte brauchst du, wenn es eine aufblasbare Matte ist. Ebenfalls wegen der Dornen.
• Den Fahrradhelm brauchst du, wenn du Chile eingeplant hast.
• Den Kaufnachweis für dein Fahrrad brauchst du für die Einreise nach Chile.
• Ein besonders sicheres Fahrradschloss reduziert das Diebstahlrisiko in gefährlichen Regionen oder Städten.
• Einen warmen Schlafsack brauchst du, wenn du in Bolivien oder Peru in den höheren Lagen übernachten willst (denn dort erwarten dich nachts Temperaturen unter null Grad).
Viel weitere Infos zur Ausrüstung für Radreisen findest du auf unserem Blog über diesen Beitrag.
Fazit zu Radreisen in Südamerika
Südamerika bietet außergewöhnliche Landschaft, ausgefallene Sehenswürdigkeiten und viele besondere kulturelle Highlights. Doch die endlose Weite und die teils schwache Besiedelung erfordern insbesondere für Radreisen in Südamerika eine sorgfältige Vorbereitung und eine erhöhte Wachsamkeit auf der Reise. Mit unseren Tipps bist du auf jeden Fall gut vorbereitet für deine Abenteuer in Südamerika.
Über die Autoren
Annett und Raimund kommen aus NRW und befinden sich seit 2015 auf einer Radreise über mehrere Kontinente. Im Rahmen dieser Reise radelten sie viele Monate in Südamerika. Argentinien, Brasilien, Paraguay und Chile haben sie bisher bereist. Uruguay, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien sind noch geplant.
Auf ihrem Blog Fahrrad-Abenteuer-Reisen berichten sie über diese Reise und geben viele Tipps zu Individualreisen, Radreisen, Reisezielen, Sehenswürdigkeiten, Fahrrad und Outdoor-Ausrüstung.
Ihre kurzen Videoclips findest du auf ihrem Youtube-Kanal und auch auf Twitter und Pinterest sind sie vertreten.
Vielen Dank für den super Beitrag. Der ist ja wahnsinnig ausführlich. Ich hätte übrigens nicht gedacht, dass man so ein Fahrrad in Kartonschachteln packen kann. Dachte, da würde der kaputtgehen und man müsse den deutlich fester verpacken. Aber cool, dass es geht. Macht weiter so! 🙂
Oh ja nach Südamerika müssen wir auch mal! Da gibt es echt viel zu entdecken…
Grüße
Peter
Hallo, super interessanter Artikel- eine Frage: Wie habt ihr das Fahrrad auf dem Rückweg verpackt?
Hallo und danke für den so ausführlichen Bericht. Hut ab vor so einer Reise. Ist nichts für Gelegenheitsradler. Ich habe gesehen, dass ihr ohne Fahrradanhänger fahrt, also alles am Rad transportiert? Weiterhin viel Spaß bei neuen Abenteuern und immer genug Luft im Reifen.
VlG
Jens von Haustier-Experten