Neuseeland – irgendwie anders die Kultur
Zwei große Inseln mitten im Pazifik, umgeben von Wasser, Wasser und Wasser. Ist es hier Winter, ist dort Sommer, fahren wir hier auf der richtigen rechten Seite, fahren Neuseeländer auf der falschen linke Seite. Schauen wir in Deutschland nachts in den Himmel, sehen wir vereinzelt Sterne. Tun wir das Gleiche auf Neuseeland, so sehen wir einen ganzen Sternenhimmel. Arbeiten wir bis 19.00 Uhr oder länger, so schließen in Neuseeland viele Läden schon um fünf. Schaut man hier beim Tanken in missmutige Gesichter, so empfangen Neuseeländer Touristen mit einem Lächeln und geben viele Tipps und Infos. Motto: „Ask a local!“ Haben Fremdenverkehrsämter meist schon mittags geschlossen, so ist jeder Neuseeländer eine eigene Auskunftsquelle.
Erst durch die Filme vom Herrn der Ringe ist das Land am anderen Ende der Erde so richtig in den Fokus der Tourismus-Industrie gerückt. Und um die Antwort vorwegzunehmen: Ja, ganz Neuseeland könnte die Kulisse von Mittelerde sein. Es sieht in weiten Teilen wie in den Filmen aus, grüne Regenwälder liegen neben braunen Steppen, bedrohliche Vulkane neben südseehaften Stränden. Hinter jeder Biegung ändert sich das Aussehen der Landschaft.
Aoetearoa – das Land der langen weißen Wolke wie es die Maori nennen. Wer sich entschließt die beiden Hauptinseln von Neuseeland zu besuchen, der hat sich erst einmal richtig entschieden. Es gibt sehr viel zu sehen und zu erleben.
Die Reiseplanung für Backpacker
Aus Deutschland dauert die Anreise zwischen 27 – 35 Stunden (je nach Fluglinie und Zwischenstopps). Deshalb solltet ihr für euren Urlaub mind. 3 Wochen wenn möglich vier Wochen einplanen.
Die bequemste Art für eine Reise ist die mit einem eigenen Camper. Die Infrastruktur auf Neuseeland ist für Camper, aber auch für Freunde des Zeltens hervorragend ausgebaut. Es gibt viele Camper/4WD Mietstationen und eine ganze Menge Camping-/Zeltplätze. Hier und da kann man auch an schönen Plätzen wildcampen (auch wenn das nicht gerne gesehen ist). Für Backpacker ganz interessant: Die Campingplätze der staatlichen DOC Department of Conservations liegen an sehr reizvollen und naturbelassenen Orten und sind extrem günstig (ein paar NZ Dollar). Dafür verzichtet man meist auf heiße Duschen und Toiletten mit Spülung.
Wir haben auch einige Radfahrer auf der Insel gesehen. Das ist eine weitere – durchaus aber sehr anstrengende Art – Neuseeland zu bewundern. Denn eins sollte man nicht vergessen, Neuseeland ist in den meisten Regionen sehr hügelig bzw. bergig.
Für junge Leute bietet sich natürlich das „Work & Travel“ Angebot an. Wir haben viele Deutsche um die zwanzig getroffen, die ein Jahr vor Ort war. Sie haben meist ½ Jahr gearbeitet und in der zweiten Hälfte haben sie die Inseln erkundet. Für diese Art des Urlaubs benötigst du ein 12 monatiges „Working Holiday Visum“ und darfst nicht über 30 Jahre sein. Eine sehr hilfreiche Website zu Work & Travel findet ihr dazu hier:
Für welche Möglichkeit ihr euch auch entscheidet, diesen Urlaub solltet ihr gut vorbereiten. Im Einzelnen bedeutet dies:
- Frühzeitig buchen, dabei beachten, dass die Kiwis zwischen Dezember und Januar Sommerferien haben
- Camper und Flug aufeinander abstimmen
- Reiseroute bzw. Reiseschwerpunkte ausarbeiten
- Prüfen ob die Identitätskarte noch gültig ist
- Reisepass beantragen
- Internationalen Führerschein beantragen
- Wanderschuhe, Sportschuhe, Bergschuhe vor der Reise kräftig säubern, vor allem die Profile.
Für einen normalen Urlaub benötigt ihr kein Visum und auch keine besonderen Impfungen.
Mehr Tipps zum Reisen allgemein findest du in meinen Reise Vorbereitungs / Plannungsartikel.
Neuseeland Nord- oder Südinsel?
Da Neuseeland nun mal aus zwei großen Inseln besteht, kommt schnell die Frage auf: Norden oder Süden? Oder eine Kombi aus beidem? Eine generelle Antwort darauf gibt es nicht. Jede der beiden Inseln hat seine eigenen Reize. Hier ist ein kurzer Überblick über die einzelnen Schwerpunkte.
Nordinsel
3 Mio. (der 4 Mio) Einwohner – mehr Menschen, weniger einsame Plätze
Auckland mit 1 Mio. Einwohner – tolle Stadt und Hot-Spot
Vulkanlandschaften zum Erwandern und Bestaunen
Bay of Island – das Paradies auf Erden
Matamata – Hobbingen (für alle Neuseeland Fans)
Wellington – die Hauptstadt und kulturelles Zentrum
Kauri Bäume – die Hüter der Wälder
Coromandel – ruhig gelegene Peninsula
Cape Reinga mit der Ninty Mile Beach – Sand, Leuchtturm und „far far away“
Rotorua – die Stadt unter der die Erde brodelt
Maoris – die Kultur der „Ureinwohner“
Tongariro Alpine Crossing – Wandern entlang Vulkanen
East Cape – die ersten Sonnenstrahlen des Tages sehen
Napier – die Stadt des Art-Déco.
Südinsel
– Natur pur
– Gletscher zum Bestauen
– South Alpes zum Besteigen
– Wein – so weit das Auge reicht
– Marlborough Sounds – abgelegenes Paradies
– Regenwälder – die grüne Hölle
– Lake Tekapo – wunderbare Aussicht
– Wasserfälle – so weit das Auge reicht
– Wale, Robben und Delphine – Tiere auf der Straße
– Kiwis – zum Essen und zum Staunen
– Queenstown – die Stadt die niemals schläft
– Pancake Rocks – Naturschauspiel erleben
– Doubtful und Milford Sound – muss man erlebt haben
– entlegene und menschleere Gegenden
– Christchurch – größtes Zentrum auf der Insel
– paradiesische Strände -zum Verweilen und genießen
– der Weg nach Steward Island – ab in den Süden
Beide Inseln haben viel zu bieten und die Zeit – egal wie lange man verweilt – ist sowieso immer viel zu kurz. Bei einer Tour über beide Inseln setzt man von Wellington nach Picton mit dem Interislander über.
Backpacker-Hilfe in Neuseeland
Die Naturschauspiele auf Neuseeland sind alle frei zugänglich und somit kostenfrei zu erleben. Spezielle Trips von kommerziellen Anbietern kosten natürlich Geld und können schon einmal ganz schön ins Reisebudget gehen. Wenn ihr einen Trip buchen möchtet, könnt ihr euch in (fast) jeder Stadt kostenfrei und seriös von den i-Sites beraten lassen. Die i-Sites können in etwa mit dem deutschen Pendant „Tourist-Information“ verglichen werden. Der Servicegedanke geht aber viel weiter. Neben einer sehr guten kostenfreien Beratung buchen die i-Sites auch alles was es zu buchen gibt – ohne Aufpreis. Sie planen für euch, rufen an, buchen und organisieren alles Mögliche.
Über die letzten Jahre hat sich die Infrastruktur für Touristen immer weiter verbessert. Ob das von Vorteil- oder Nachteil ist, das muss jeder für sich entscheiden. Hier und da gibt es noch wunderbare Gravel-Roads, die ein wenig Abenteuerlust aufkommen lassen. Die meisten Straßen sind inzwischen geteert und gut zu befahren, auch wenn die Straßen in weiten Teilen enger sind als unsere. Übrigens auf der Südinsel fahren längst nicht so viele Autos herum wie auf der Nordinsel.
Verpflegung und Ernährung in Neuseeland
Neuseeland ist ein Paradies für frisches Obst und Gemüse, das im eigenen Land angebaut wird. Die eigenen Waren sind nämlich gekennzeichnet mit „Product of New Zealand“. Es gibt natürlich auch eine große Auswahl an frischem Fisch und Fleisch. Nur mit Brot und Brötchen haben es die Neuseeländer nicht so, damit mit gutem und sehr „süffigen“ Wein und wunderbarem Honig.
In jeder größeren Stadt gibt es mind. einen größeren Supermarkt, verhungern muss man dort in jedem Fall nicht.
Erwähnenswert ist noch, dass man quasi alle Ausgaben mit der Kreditkarte bezahlen kann, von großen bis ganz kleinen Ausgaben. Dies ist enorm praktisch, da man quasi kein Geld benötigt. Trotzdem rate ich allen immer ein wenig Geld, gerade während der Touren und für den Notfall dabei zu haben. Aber auch im letzten Winkel von Neuseeland ist Kreditkartenzahlung möglich.
Überhaupt werdet ihr bei einer Reise nach Neuseeland merken, dass alles irgendwie „no problem“, alles ganz „easy“ und „relaxed“ ist. Neuseeland ist das Land um Natur zu erleben, abzuschalten und einmal weit weg von zu Hause, dem Job und allem anderen zu sein. Wer nicht ganz weg sein möchte, keine Bange, das Internet ist auch schon dort angekommen. Man lernt aber schnell, dass die Welt sich auch weiterdreht, ohne dass man ständig online sein muss. Wäre ja verrückt, wenn nicht.
Weitere informative Websites sind u.a. www.newzealand.com und www.doc.govt.nz
Haere mai – Willkommen!
Ich bin Jochen
Nach zwei spannenden Reisen ins weit entfernte Neuseeland
möchten wir mit unserem Blog allen Reisefreunden einen Anlaufpunkt
für die Vorbereitung und Organisation zu den schönsten Inseln der Welt bieten.
